Ausbau & Sanierung

Mauerwerk trockenlegen im Altbau: So machen Sie es richtig!

Mineralische Ausblühungen an der Grundmauer des Ziegelhauses.
Mineralische Ausblühungen an der Grundmauer des Ziegelhauses. Ausblühsalz als Indikator für Feuchtigkeitsprobleme im Hausbau - Stockfotografie: lizenzfreie Fotos © thefutureis 343713884 | Depositphotos

Die Wiederherstellung von feuchtem Mauerwerk in einem Altbau ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Doch mit den richtigen Schritten können Sie das Mauerwerk Ihres Altbaus problemlos trockenlegen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Sie über das Trockenlegen von Mauerwerk im Altbau wissen müssen.

Ursachen für ein feuchtes Mauerwerk im Altbau

Es gibt viele Gründe, warum ein Mauerwerk im Altbau feucht werden kann. Eine häufige Ursache ist eine unzureichende Abdichtung gegen Feuchtigkeit. In älteren Gebäuden wurden oft keine oder nur unzureichende Maßnahmen ergriffen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Oft sind es Schäden an den Außenmauern oder an der Dachhaut, die zu einem Eindringen von Wasser in das Mauerwerk führen.

Auch eine schlechte Abdichtung der Kellerdecke oder des Fundaments kann zu ungewollter Feuchtigkeit führen. Sickerwasser kann aufgrund eines mangelhaften Grundwassermanagements seinen Weg ins Haus finden und so die Bausubstanz schädigen. Wenn das Haus auf einem feuchten Boden gebaut wurde oder in einer Region mit hohem Grundwasserspiegel liegt, kann dies dazu führen, dass das Mauerwerk permanent feucht bleibt.

Ein weiterer Grund für feuchtes Mauerwerk im Altbau können falsche Wartungsarbeiten sein. So könnte beispielsweise ein falscher Anstrich die Wasserdampfdiffusion durch die Mauern beeinträchtigen und dadurch dazu führen, dass sich Kondensat an den Innenwänden bildet.

Auch Baumaterialien, die nicht auf den jeweiligen Standort abgestimmt sind, können zur Feuchtigkeitsproblematik beitragen. Es ist daher wichtig, dass Sie bei der Renovierung oder Sanierung Ihres Altbaus speziell auf den Einsatz richtiger Materialien achten und Ihr Haus regelmäßig überprüfen lassen.

Darüber hinaus spielen auch andere Faktoren eine Rolle, unter anderem die Ausrichtung des Gebäudes gegenüber Sonne und Wind sowie eine mangelhafte Belüftung des Hauses. Diese Probleme müssen in Betracht gezogen werden, um ein feuchtes Mauerwerk im Altbau effektiv trockenzulegen.

Es ist wichtig, die Ursachen für feuchtes Mauerwerk im Altbau zu identifizieren, um effektive Maßnahmen zur Trockenlegung ergreifen zu können. Die Folgen von Feuchtigkeit in den Wänden sind gravierend. Ein Fachmann kann hierbei helfen und eine individuelle Lösung für das jeweilige Gebäude finden. Mit dem Trocknen des Mauerwerks im Altbau sollten Sie erst, nachdem alle möglichen Quellen der Feuchtigkeit ermittelt sind, beginnen.

Welche Schritte sind beim Trockenlegen des Mauerwerks im Altbau notwendig?

Zunächst ist es von großer Bedeutung, das Mauerwerk in einem Altbau gründlich zu säubern. Hierfür empfiehlt es sich, einen Hochdruckreiniger zu benutzen, um die verunreinigten und alten Gesteins- sowie Mörtelteilchen zu entfernen. Nachfolgend sollte das Mauerwerk mit einer speziellen Imprägnierung behandelt werden, um es vor weiteren Verunreinigungen und Feuchtigkeit zu bewahren. Beachten Sie bitte, dass die Imprägnierung in regelmäßigen Abständen erneuert werden muss, um den höchsten Schutz zu gewährleisten. Sobald das Mauerwerk gründlich gereinigt und imprägniert wurde, können die Trockenlegungsarbeiten beginnen. Hierfür sollten spezielle Trockenlegungsmaterialien wie eine Abdichtungsbahn oder Kunststoffmembranen eingesetzt werden. Diese schützen das Mauerwerk vor Wasser und Feuchtigkeit und sorgen gleichzeitig für eine notwendige Dampfbremswirkung. Abschließend sollte eine spezielle Isolierung eingebaut werden, um die Wände vor Kälte und Wärme zu schützen. So wird sichergestellt, dass das Mauerwerk in einem Altbau trocken und insbesondere geschützt ist.

Verfahren zur Mauerwerkstrockenlegung im Überblick

Bei einer Mauerwerkstrockenlegung im Altbau sind verschiedene Verfahren möglich. In jedem Fall ist es wichtig, dass man auf die richtige Technik und das passende Material setzt, um ein effektives Ergebnis zu erzielen.

Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob die Feuchtigkeit von unten oder von der Seite in das Haus eindringt. Sollte Feuchtigkeit nicht seitlich, sondern als kapillar aufsteigende Feuchtigkeit von unten in die Kellerwand eindringen, ist eine Mauertrockenlegung durch Errichtung einer Horizontalsperre erforderlich. Diese verhindert das weitere Aufsteigen des Wassers im Inneren des Mauerwerks, wodurch die Bausubstanz vollständig austrocknen kann. Bei seitlich eindringender Feuchtigkeit empfehlen wir Hausbesitzern die Errichtung einer Vertikalsperre.

Injektionsverfahren

Das Injektionsverfahren ist eine bewährte Methode zur Mauerwerkstrockenlegung im Altbau. Dabei werden spezielle Injektionsmittel in das Mauerwerk eingebracht, um die Feuchtigkeit zu binden und das Material zu stabilisieren.

Zunächst wird das Mauerwerk gründlich gereinigt und vorbereitet. Anschließend werden Bohrlöcher in das Mauerwerk gesetzt, durch die das Injektionsmittel eingebracht wird. Je nach Art des Injektionsmittels kann dies unter Druck oder per Kapillarwirkung erfolgen. Das Injektionsmittel sorgt dafür, dass sich im Mauerwerk eine Sperrschicht bildet, die verhindert, dass Feuchtigkeit eindringen kann. Gleichzeitig wird das Material gestärkt und stabilisiert.

Das Injektionsverfahren eignet sich besonders für stark durchfeuchtete Mauern oder für Gebäude mit hohem Grundwasserstand. Es ist jedoch wichtig, dass die Ursache der Feuchtigkeit beseitigt wird, bevor das Verfahren angewendet wird. Andernfalls kann es zu erneuter Durchfeuchtung kommen.

Mauersägeverfahren

Für eine effektive Mauerwerkstrockenlegung empfiehlt sich das Mauersägeverfahren. Hierbei wird das Ziegelmauerwerk mit einer Kettensäge oder das Bruchstein- bzw. Granitmauerwerk mit einer Diamantteilsäge abschnittsweise aufgeschnitten, um eine nachträgliche Horizontalsperre in Form von HDPE Folie, GFK Folie oder Edelstahlplatten zu installieren. Durch diese Horizontalsperre wird aufsteigende Feuchtigkeit nachhaltig gestoppt und das Problem aus dem Keller wird nicht in andere Bereiche übertragen. Diese Methode eignet sich für fast alle Mauerarten und -stärken und sorgt für eine dauerhafte Trocknung. Allerdings sind die Kosten für dieses Verfahren vergleichsweise hoch.

Ramm-Riffelblechverfahren

Beim Ramm-Riffelblechverfahren wird ein Riffelblech mechanisch in eine kontinuierliche Lagerfuge eingefügt. Dadurch entsteht im Konstruktionszustand eine kurzfristig hohe horizontale Last auf das Mauerwerk. Im Gegensatz zum Horizontalschnittverfahren kann hierbei die horizontale und vertikale Lastübertragung nicht unterbrochen werden. Stattdessen ist die Notwendigkeit einer kontinuierlichen horizontalen Fuge erforderlich, wodurch die Mauerdicke auf ca. 80 cm begrenzt wird. Da höhere Dicken zu starken Belastungen der Bleche und des Mauerwerks beim Herstellungsvorgang führen, ist dies nicht möglich.

Elektrophysikalische Verfahren

Elektrophysikalische Verfahren zielen darauf ab, die Feuchtigkeit im Mauerwerk durch Anlegen einer elektrischen Gleichspannung über Elektroden zu reduzieren. Die Vorteile der elektrophysikalischen Verfahren liegen darin, dass sie nur minimale Eingriffe in die Bausubstanz erfordern und relativ einfach an verschiedene Gebäudeverhältnisse angepasst werden können. Obwohl elektrodenlose Elektroosmose auf Basis von Schwingkreisen oder elektromagnetischen Feldern existieren, waren die Erfolge dieser Methoden bei vergleichsweise hohen Kosten bislang nicht immer nachweisbar. Es gibt aber auch Anbieter, die die Mauertrockenlegung im Altbau mittels elektrophysikalischen Verfahren zur Marktreife gebracht haben. Hier werden die aus Edelstahl gefertigten Elektroden ringförmig in das Mauerwerk eingebracht und mittels einer kleinen Steuereinheit die Feuchtigkeit schnell und langfristig bekämpft. Der Energieaufwand ist gering und die Ergebnisse sprechen für sich. Der gesamte Prozess wird durch ein wissenschaftliches Diagnostik-Verfahren begleitet.

Mauertauschverfahren

Wenn das Mauerwerk bereits irreparable Schäden aufweist, kann das Mauertauschverfahren als letzte Option in Betracht gezogen werden. Dabei bohren Experten gezielte Löcher, die mit Beton gefüllt werden, um das poröse Mauerwerk nachhaltig und langfristig zu ersetzen und zu stabilisieren. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass ausschließlich kleine Bereiche von maximal einem Meter Breite zur gleichen Zeit mit diesem Verfahren behandelt werden, um die Statik nicht zu beeinträchtigen. Obwohl diese Methode relativ arbeitsintensiv und nicht sonderlich preiswert ist, lohnt sich der Aufwand einer Mauertrockenlegung bzw. Mauertrocknung, da auch größere Beschädigungen wie Salzausblühungen sowie deren Ursache beseitigt werden können. Nur bei Statikproblemen oder Bruchsteingemäuer sollte auf diese Vorgehensweise verzichtet werden.

Vertikalsperre

Um den Keller vor seitlicher Feuchtigkeit zu schützen, sind Vertikalsperren eine gute Wahl. Ein sehr weit verbreitetes Verfahren ist die Schleierinjektion, bei der Löcher in die Innenseite der Kellerwände gebohrt und die Abdichtungsmasse bis an die äußere Kellerwand injiziert wird. Dadurch entsteht ein Dichtungsschleier, der das Eindringen von Feuchtigkeit in den Keller verhindert. Eine ähnliche Technik wird bei der Konstruktionsvergelung per Rasterinjektion angewendet, wobei die Tiefe der Bohrlöcher variieren kann. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, die Kellerwände und Bodenplatte mit Bitumen-, Kunststoff- oder Vliesbahnen abzudichten, die als Schwarze Wanne und K-Wanne bezeichnet werden.

Elektronisches Hygrometer zur Messung
Elektronisches Hygrometer zzur Bestimmung des Feuchtegehalts Von – Stockfotografie: lizenzfreie Fotos © piotrek@wytrazek.pl 466445830 | Depositphotos

Was passiert, wenn das Trockenlegen von Mauerwerk im Altbau nicht richtig gemacht wird?

Das Trockenlegen von Mauerwerk im Altbau ist ein wichtiger Bestandteil der Renovierung und Erhaltung des Gebäudes. Wenn Sie es nicht richtig machen, kann es zu schwerwiegenden Folgen kommen. Es kann zu erheblichen Feuchtigkeits- und Schimmelproblemen führen, die nicht nur schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können, sondern auch die Struktur des Gebäudes schädigen.

Daher ist es wichtig, dass Sie das Mauerwerk richtig trockenlegen, bevor Sie mit den Renovierungsarbeiten beginnen. Dazu müssen Sie zunächst den Ursprung der Feuchtigkeit finden. Dies kann durch eine gründliche Inspektion des Gebäudes ermittelt werden. Dazu gehört auch das Prüfen des Daches, der Fugen und der Dämmung. Wenn der Ursprung der Feuchtigkeit gefunden wurde, kann das Problem durch die Reparatur der defekten Teile beseitigt werden. Anschließend müssen Sie das Mauerwerk trockenlegen.

Fazit

Es kann zusammengefasst werden, dass das Trockenlegen von Mauerwerk eine komplexe Aufgabe ist, die viel Zeit, Geduld und Fachwissen erfordert. Deshalb ist es bei solch einem Projekt in einem Altbau empfehlenswert, einen Experten zu Rate zu ziehen, der Ihnen helfen kann, den richtigen Ablauf und die richtigen Materialien auszuwählen, um das Projekt erfolgreich und langfristig umzusetzen. Mit den richtigen Kenntnissen und Fertigkeiten können Sie das Mauerwerk sicher und effizient trockenlegen. Wenn Sie zudem auf die richtige Materialauswahl achten, können Sie sicher sein, dass die Arbeiten auch in Zukunft Bestand haben..

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