Die Temperaturen und die ersten Sonnenstrahlen stimmen auf den Frühling ein. Hauseigentümer sollten sich jetzt für die Instandhaltung von Haus und Hof sorgen. “Der Winter könnte durch Frost und Kälte Schäden hinterlassen haben, die es schnell zu beheben gilt”, so Sun Jensch, Bundesgeschäftsführerin des Immobilienverbandes IVD. Sie rät deshalb dazu, die ersten warmen Tage dass zu nutzen, um beispielsweise die Kellerräume, das Dach und die Fassade zu überprüfen, um hohe Folgekosten zu vermeiden.
Regelmäßiges Lüften: Frischer Wind im Keller
Nachdem die Gartenmöbel im Herbst in den Keller gebracht wurden, haben viele die Kellerräume nicht mehr regelmäßig betreten oder die Kellerfenster geöffnet. Um Feuchtigkeit entgegenzuwirken und Schimmelbildung vorzubeugen, ist es ratsam, vor allem im Frühling gründlich zu lüften. Denn kalte Luft, die sich erwärmt, nimmt Feuchtigkeit auf. Da gerade im Frühling die Luft noch relativ kühl ist, erwärmt sie sich im Keller und transportiert beim Lüften die aufgenommene Feuchtigkeit nach außen. “Wenn der Keller im Frühling gelüftet wird, ist es ratsam, die Möbel, die an Außenwänden stehen, von der Wand wegzurücken. So wird die Luftzirkulation verbessert und Schimmelbildung an diesen Stellen verhindert”, empfiehlt Jensch weiter. Lüftet man hingegen im Sommer, strömt warme Luft in kalte Kellerräume, wo sie die Feuchtigkeit an den Raum abgibt. Aus diesem Grund sollte im Sommer nicht dauerhaft das Fenster im Keller offen stehen.
Das Dach: Den Blick nach oben richten
Schäden am Dach können das Eindringen von Regen und Tauwasser begünstigen. Wenn die Feuchtigkeit bis zur Wärmedämmung vordringt, sollte man diese dringend reparieren lassen. Ob das bereits der Fall ist, kann der Eigentümer leicht überprüfen. Er muss dazu nachschauen, ob unter dem Dach oder im Inneren des Hauses Feuchtigkeitsflecken zu finden sind. Jensch warnt: “Feuchte Stellen sind ein idealer Nährboden für Schimmelpilze, die die Gesundheit schädigen können. Außerdem verschlechtert sich durch feuchte Stellen die Dämmung des Hauses, wodurch im nächsten Winter die Heizkosten steigen können.” Während des Winters können auch Ziegel oder Solarzellen zerbrochen sein oder sich gelöst haben. Wenn sie herunter fallen und Passanten treffen, können sie großen Schaden anrichten. In solchen Fällen haftet der Eigentümer, da er seine Verkehrssicherungspflicht nicht erfüllt hat. Wer bezüglich seines Dachs unsicher ist, sollte hierfür wieder einen Fachmann um Rat fragen. In diesem Zuge sollten auch die Wege rund ums Haus überprüft werden, damit lose Gehwegplatten nicht zur Stolperfalle werden. “Jeder Hausbesitzer hat eine Verkehrssicherungspflicht – wenn er diese nicht beachtet und etwas passiert, kann er für die dadurch entstehenden Schäden haftbar gemacht werden”, sagt Jensch.
Die Dachrinnen reinigen: Wasserströme
Über die Wintermonate sammelt sich häufig viel Dreck, Laub und kleines Geäst in den Dachrinnen rund ums Haus. Wenn diese verstopfen und der Regen nicht mehr sauber abfließen kann, laufen sie über und das Wasser rinnt die Fassade entlang. So kann Feuchtigkeit in Putz oder Gemäuer einziehen. Schimmel-, Moos- und Algenbildung sind die Folge. Eine Kontrolle und gegebenenfalls Reinigung der Dachrinnen sollte also auf jeden Fall Teil des Frühjahrschecks sein, um einen reibungslosen Abfluss des Regenwassers zu gewährleisten. Außerdem sollten eventuelle Lecks in der Dachrinne abgedichtet und repariert werden.
Fassade und Mauerwerk: Vorsicht bei Rissen
Ein weiterer Schritt sollte die Kontrolle von Mauerwerk und Fassade sein. Frost kann hier schnell zu Schäden führen, die man nicht unterschätzen sollte. Laut Jensch sei der Sockel des Hauses besonders anfällig: “Während der Wintermonate wird in diesen Bereich oft der Schnee geschoben und taut dort wieder ab. Das führt zu einer erhöhten Belastung für diesen Teil des Mauerwerks.” Bei Unsicherheit bezüglich solcher Schäden sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden.
Quelle: IVD
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