Die Baufinanzierung besteht in der Regel nicht nur aus Eigenkapital und einem einzigen Darlehen. Meist empfiehlt es sich, verschiedene Finanzierungsbausteine miteinander zu kombinieren. Hier gibt es die wichtigsten Bausteine in der Übersicht.
1. Eigenkapital
Das Eigenkapital stellt einen der wichtigsten Bausteine der Baufinanzierung dar. Je mehr Geld Sie selbst aufbringen können, umso geringere Kredite benötigen Sie. Zum Eigenkapital gehören auch fest angelegte Summen wie etwa Sparbriefe. Selbst, wenn diese nicht vor Ende der Laufzeit gekündigt werden können, erkennen Banken sie doch als Guthaben an. Die Laufzeit der Baufinanzierung lässt sich dann auf die Fälligkeit des Festgelds abstimmen.
2. Eigenleistung
Können Sie beim Bau Arbeiten als Eigenleistung erbringen, sparen Sie bei der Baufinanzierung. Das Finanzierungskonzept sollte aufführen, welche Arbeiten Sie selbst übernehmen und welche Kosten dadurch entfallen.
3. Bauspardarlehen
Wer bereits einen Bausparvertrag abgeschlossen hat, kann sein Bauvorhaben oder den Immobilienkauf über ein Bauspardarlehen finanzieren. Während der Ansparphase zahlen Sie monatlich eine vertraglich vereinbarte Summe in den Bausparvertrag ein. Haben Sie 30 bis 50 Prozent der Vertragssumme angespart, ist das Bauspardarlehen zuteilungsreif und die Auszahlungsphase beginnt. Sie erhalten das eingezahlte Kapital samt Zinsen. Die Differenz zur Vertragssumme wird als Bauspardarlehen ausgezahlt, das Sie während der Tilgungsphase zu einem zuvor festgelegten Zinssatz zurückzahlen. Bausparer profitieren von besonders günstigen Zinsen, da sich der Zinssatz nicht am Kapitalmarkt orientiert. Die Rate bleibt über den gesamten Rückzahlungszeitraum gleich. Sondertilgungen sind jederzeit möglich. Voraussetzung für den Erhalt des Bauspardarlehens ist es, dass Sie die Summe für wohnwirtschaftliche Zwecke nutzen.
4. Fördermittel
Erfüllt Ihr Bauvorhaben bestimmte Kriterien, können Sie sich um Fördermittel bewerben und diese in die Baufinanzierung einbringen. Für energieeffiziente Neu- und Umbauten können Sie zum Beispiel einen zinsgünstigen KfW-Kredit oder Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Anspruch nehmen. Weitere Fördermittel, insbesondere für Familien mit Kindern, stellen Bund und Länder zur Verfügung. Gehören Sie zum Riester-berechtigten Personenkreis, können Sie auch Ihr Kapital aus einem Riester-Vertrag direkt in die Baufinanzierung einfließen lassen.
5. Kredite
Für die zusätzliche Baufinanzierung stehen unterschiedliche Kreditformen zur Wahl. Das Annuitätendarlehen zeichnet sich durch gleichbleibende Monatsraten über die gesamte Laufzeit aus. Sondertilgungen sind je nach Absprache möglich. Außerdem lässt sich eine Zinsbindung von bis zu 30 Jahren festlegen. Je länger die Zinsbindung ist, umso höher fällt allerdings auch der Sollzins aus. Eine kürzere Zinsbindungsfrist geht dagegen mit einem höheren Risiko einher.
Nach Ablauf des Annuitätendarlehens bleibt eventuell noch eine Restschuld übrig, die durch eine Anschlussfinanzierung gedeckt werden muss. Ein Volltigerdarlehen zahlen Sie dagegen innerhalb der Zinsbindung komplett zurück. Das Volltilgerdarlehen bietet ebenfalls den Vorteil konstanter Monatsraten. Sondertilgungen sind aber oft ausgeschlossen. Zudem gewähren Banken nur selten Volltilgerdarlehen mit Laufzeiten länger als 20 Jahre.
Eine weitere Möglichkeit der Baufinanzierung sind Bauspar-Kombikredite. Diese setzen sich aus einem Bausparvertrag und einem Darlehen zusammen, das die Bausparsumme bis zur Zuteilung vorfinanziert. Kombikredite gehen allerdings oft mit einem hohen Risiko einher, insbesondere, wenn die Zinsbindung lange Zeit vor der Zuteilung des Bausparvertrags endet. Vor der Zuteilung lassen sich zudem meist keine abweichenden Monatsraten vereinbaren, Sondertilgungen schließen Banken oft aus.