Bauernhaus als Fachwerkhaus
Bauernhaus als Fachwerkhaus Foto:©Christian Schwier - stock.adobe.com

Fachwerkhaus

Sie wollen Ihr Eigenheim bauen und interessieren sich auch für das Fachwerkhaus?
Dann treffen Sie auf ein sehr traditionelles Haus, welches es schon seit Jahrhunderten gibt, welches sich aber auch in der modernen Zeit immer weiter durchsetzt und sich einer großen Beliebtheit erfreut.

Die nachfolgenden Kapitel sollen Ihnen das Fachwerkhaus kurz vorstellen und die wichtigsten Daten und Fakten kurz zusammenfassen.

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Was genau ist ein Fachwerkhaus?

Ein Fachwerkhaus ist eine Hausart, welche mit Hilfe der Holzständerbauweise gebaut wird. Dabei dient der Holzständerbau als Träger, ist also die tragende Konstruktion. Beim Erstellen der Holzständer entstehen Zwischenräume, die sogenannten Gefache, die dann mit anderen Materialien wie z.B. Lehm verfüllt werden.

Mit dem Wort Fachwerkhaus ist im übertragenen Sinne eigentlich eine spezielle Bauweise der Wände gemeint. So macht also die Wandkonstruktion ein Haus zu einem Fachwerkhaus. 

Bauernhaus in Obernwöhren
Bauernhaus in Obernwöhren ©hydebrink - stock.adobe.com

Die typischen Merkmale eines Fachwerkhauses

Besonders typisch für ein Fachwerkhaus ist eben das Fachwerk, was in der Regel sofort ersichtlich und zu sehen ist. Durch die Errichtung des Hauses auf Grundlage der Holzständerbauweise entsteht das typische Aussehen.Verschiedene Fächer, die sogenannten Gefache, umgeben von den Holzbalken, sorgen für das typische Fachwerk. Nicht selten sind die Holzbalken eher dunkel gehalten, die Zwischenräume eher hell.

Ebenfalls typisch sind die oft verwendeten schmucken Verschönerungen der Holzbalken. So können hier u.a. Inschriften, Schnitzereien und Muster zu sehen sein.

Welche Materialien und Holzarten werden verwendet?

Wie bereits erwähnt wird das Fachwerkhaus auf Grundlage der Holzständerbauweise erreichtet. Und wie der Name schon verrät, besteht der Ständerbau aus Holz. Früher setze man hier in erster Linie auf teures Eichenholz, da dieses als besonders gut geeignet und witterungsbeständig galt. Auch noch heute kommt Eichenholz oft zum Einsatz, günstigere Holzarten können hier u.a. Tannenholz, Lärche oder Douglasie sein. Bei modernen Fachwerkhäusern kommen zudem oft auch imprägnierte Leimhölzer zum Einsatz.

Die Zwischenräume werden meist mit Holzbohlen, Lehm oder Ziegelsteinen gefüllt . So wird sowohl beim Aufbau der Ständer als auch beim Befüllen der Zwischenräume in erster Linie auf natürliche Materialien gesetzt.

Aus welchen Elementen besteht ein Fachwerkhaus?

Durch die Holzständerbauweise entsteht das Fachwerk, welches für das typische Aussehen der Fachwerkhäuser sorgt. Dabei besteht das Fachwerk an sich aus verschiedenen Elementen:

→ Rähm

→ Gefach

Fundament

→ Schwellbalken

→ Schwertung

→ Eckständer

→ Ständer

→ Riegel

→ Andreaskreuz

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Welche unterschiedlichen Stile gibt es?

Ein Fachwerkhaus kann in unterschiedlichen Stilen erreichtet werden. Dabei geht es hier im Detail um die Befüllung der sogenannten Gefachen, also der Zwischenräume. Je nach Befüllung werden dann folgende Baustile unterschieden:

Norddeutscher Stil → der Stil ist typisch für den norddeutschen Raum, zum Befüllen der Gefache werden Ziegel verwendet

Schwarzwaldstil → hier werden Holzbohlen zum Ausfüllen der Zwischenräume verwendet

Alemannischer Stil → dieser Stil wird oft auch als mitteldeutscher Stil bezeichnet, mit Lehm werden die Gefache befüllt

Fachwerkhaus mit Garten
Fachwerkhaus mit Garten Foto: ©Angelika Bentin - stock.adobe.com

Die Geschichte des Fachwerkhauses

Fachwerkhäuser gibt es bereits seit der Antike. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert war das Fachwerkhaus die bekannteste und weit verbreitetste Art des Hochbaus. Meist wurden einheimische Hölzer wie Eiche oder Tanne verwendet, da diese als besonders witterungsbeständig galten.

Den Ursprung hatten die Fachwerkhäuser in der sogenannten Pfostenbauweise. Der Nachteil dieser Bauweise aber war dieser, dass die Pfosten direkt ins Erdreich eingebracht wurden und somit schnell verfaulen konnten. Um das zu vermeiden wurde dann ein sogenannter Schwellbalken zum Schutz dazwischen gelegt, das Fachwerkhaus entstand.

Im Laufe der Zeit und in der Entwicklung des uns heute bekannten Fachwerkhauses gab es weitere Veränderungen. So wurden die Häuser früher mit Rundbalken gebaut, später wurden eckige Balken verwendet. Des Weiteren wurden im Laufe der Jahre die Gefache immer kleiner, so dass immer weniger befüllt werden musste. So entstand das für uns so typische Fachwerkhaus.

Auch wenn das Interesse in den letzten Jahrzehnten zunächst etwas zurückgegangen war, so ist diese Bauweise heute wieder auf dem Vormarsch.

Traditionell oder modern – wo liegt der Unterschied der Bauweisen?

Vielleicht haben Sie schon einmal etwas von den unterschiedlichen Bauweisen beim Fachwerkhaus gehört? Grob unterschieden werden hier die traditionelle und die moderne Bauweise.

Ob es sich bei einem Fachwerkhaus um ein traditionelles Haus oder ein modernes Haus handelt, darüber entscheidet in erster Linie das verwendete Holz. Bei der traditionellen Bauweise setzt man auf Eichenholz in Kombination mit Lehm. Hingegen wird bei der modernen Bauweise eher auch mal auf imprägnierte Leimhölzer gesetzt. Für beide Bauweisen gibt es Für und Wieder, und auf beiden Seiten gibt es echte Fans und echte Gegner. Welche Variante die Bessere ist sollte jeder für sich entscheiden. Und auch Sie müssen sich entscheiden, ob Sie sich eher ein rein traditionelles Fachwerkhaus wünschen, oder aber auf die moderne Variante setzen.

Um Ihnen die Entscheidung ein wenig zu erleichtern möchten wir Ihnen noch einmal kurz beide möglichen Bauweisen mit den Vor- und Nachteilen gegenüberstellen.

Moderne Bauweise

Traditionelle Bauweise

+ formstabiler

+ lang erprobtes Verfahren

+ einfache Verarbeitung

+ werthaltig und stabil

+ günstige und konstruktive Bauweise

– aufwendig in Sachen Wärmedämmung

+ Tradition und Moderne werden verbunden

+ bauen mit natürlichen Materialien

 

Das Fachwerkhaus – die Vor- und Nachteile

Sie interessieren sich für den Bau eines Fachwerkhauses? Dann können Sie sich auf ein Holzhaus mit vielen Vorteilen freuen. Doch es gibt auch einige Nachteile. Individuell sollten Sie abwägen, welche Punkte für Sie überwiegen und wichtig sind. Nachfolgend die Vor- und Nachteile im Überblick.

Vorteile

  • Dank dem verbauten Holz haben Fachwerkhäuser ein angenehmes und gesundes Raumklima, auch gut für Allergiker geeignet
  • das Holz sorgt für eine optimale Luftfeuchtigkeit im Haus
  • ebenfalls sorgt Holz dafür, dass im Inneren immer angenehme Temperaturen herrschen; im Winter bleibt es angenehm warm, im Sommer angenehm kühl
  • die gute Schall- und Wärmedämmung ist ein wichtiger positiver Aspekt, die ein Fachwerkhaus der Verarbeitung von Lehm oder Ziegeln zu verdanken hat
  • besonders lange Lebensdauer
  • Fachwerkhäuser kommen in der Regel ohne Chemie oder künstliche Baustoffe aus, ebenfalls gut für die Gesundheit und ein dickes Plus für Allergiker
  • durch die Skelettbauweise können die Räume vollkommen individuell aufgeteilt werden
  • Fachwerkhäuser bringen eine besondere Optik und somit auch ein besonderes Wohlühlgefühl mit sich

Nachteile

  • das Naturmaterial Holz kann morsch werden
  • Holz arbeitet, so dass im Laufe der Zeit Türen plötzlich nicht mehr richtig schließen oder nicht mehr in den Rahmen passen
  • es kann häufiger zu notwendigen Reparaturen kommen
  • das Holz sollte regelmäßig gepflegt und behandelt werden

Was kostet ein Fachwerkhaus?

Für viele Menschen sind Fachwerkhäuser etwas ganz besonderes. Wissen auch Sie ein solches Haus zu schätzen und überlegen Sie aktuell, ein Fachwerkhaus zu bauen? Dann spielen die Kosten in jedem Fall eine wichtige Rolle.

Aber was genau kostet es Sie, ein neues Fachwerkhaus zu bauen? Ist diese Bauweise im Vergleich zu anderen Möglichkeiten besonders teuer? Nein, ein Fachwerkhaus zu bauen ist nicht viel teurer als der Bau anderer Hausarten. Je nach Bauweise, Lage und Ausstattung müssen Sie hier mit Kosten zwischen 1.300 Euro und 1.800 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Wenn Sie handwerklich ein wenig geschickt sind, können Sie die Kosten durch Eigenleistungen reduzieren. Auch bei den Fachwerkhäusern gibt es eine Art Fertighäuser, und auch Ausbauhäuser. Ein sogenannter Fachwerkbausatz ist bereits ab rund 60.000 Euro erhältlich, in Eigenleistung können Sie sich hier Ihren Wohntraum Fachwerkhaus verwirklichen.

Sie sehen, obwohl ein Fachwerkhaus ein so besonderes Haus ist, kostet es nur etwas mehr als andere Haustypen.

Um für sich herauszufinden welcher Haustyp zu Ihnen passt, sollten Sie in jedem Fall auch die Kosten der einzelnen Häuser gegenüberstellen. Fest aber steht, ein Fachwerkhaus muss nicht viel teurer sein, so dass dieser Traum vom Haus durchaus zu realisieren ist.

Modernes Fachwerkhaus
Modernes Fachwerkhaus Foto: ©henryn0580 - stock.adobe.com

Welchen Energiestandard erfüllen Fachwerkhäuser?

Das Fachwerkhaus ist ein traditionelles Haus mit Geschichte. Das bedeutet aber nicht, dass ein Fachwerkhaus nicht den modernsten Energiestandards entsprechen kann. Ganz im Gegenteil! Egal ob heute oder vor hundert Jahren, durch die besondere Bauweise der Fachwerkhäuser erreichen diese eine besonders gute Dämmung, und somit auch sehr gute Dämmwerte. Zwar sind die Wände meist etwas dünner, dennoch bleiben die Dämmwerte optimal für die diversen Effizienzklassen. So können Sie auch mit einem Fachwerkhaus den Vorgaben der Energieeinsparverordnung gerecht werden, von KfW 40 bis 70 sind alle Varianten möglich. Hier kommt es auf die individuellen Pläne und Gestaltungen an, welchen Energiestandard Sie mit Ihrem Fachwerkhaus erreichen können.

Wenn Sie sich für die Energieeffizienz interessieren und demnach bauen wollen, sollten Sie das bereits bei der Planung erwähnen und berücksichtigen. Die von Ihnen beauftragte Firma, Ihre Bank oder Ihr Finanzierungsberater können Ihnen hier mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Wie genau entsteht ein Fachwerkhaus?

Ein Fachwerkhaus wird mit der sogenannten Skelettbauweise errichtet. Dabei wird die gesamte Last durch die waagrechten Träger und die senkrechten Stützen getragen.  Ebenso leisten die sogenannten Ständer, Streben und Riegel hier ihre Dienste.

Ein großer Vorteil beim Fachwerkhaus, dank der sogenannten Abbundzeichen können die einzelnen Teile leicht zusammengesetzt werden. Diese Zeichen zeigen, welches Teil wohin gehört, so dass ein Fachwerkhaus relativ einfach abgebaut und woanders wieder aufgebaut werden kann. Auch der Austausch einzelner Teile und Elemente wird so erleichtert.

Auch wenn die verwendeten Hölzer wie Eiche oder Tanne sehr witterungsbeständig sind, müssen Sie das Holz regelmäßig imprägnieren, um es vor Fäulnis zu schützen.

Ein Fachwerkhaus ist ein sehr traditionelles Haus, welches Sie aber durch moderne Elemente perfekt ergänzen können.

Hausbau in der Ständerbauweise, das bedeutet zumeist mindestens zwei Stockwerke. Auch Fachwerkhäuser werden mit Hilfe der Ständerbauweise errichtet, so dass ein Fachwerkhaus traditionell zwei Geschosse hat. Dank der sogenannten Rähmbauweise aber wurde es auch möglich, Fachwerkhäuser mit  mehreren Geschossen zu bauen.

Auch wenn die verwendeten Materialien an sich schon gut dämmen, ist eine weitere Dämmung wichtig, damit nicht zu viel Energie verloren geht. Um die typische und schöne Außenoptik nicht zu zerstören wird bei Fachwerkhäusern auf eine Innendämmung gesetzt. Meist werden hier Holzfaserplatten verwendet. Überlassen Sie den Einbau der Dämmung nach Möglichkeit den Spezialisten, dann können Sie sicher sein, dass Ihr Traumhaus lange ein Traumhaus bleiben wird.

Wie lange dauert der Bau eines Fachwerkhauses?

Auf den ersten Blick scheint ein Fachwerkhaus besonders aufwendig zu sein, so dass Sie vielleicht von einer sehr langen Bauzeit ausgehen. Aber das muss nicht sein. Natürlich kommt es bei der Bauzeit auf viele verschiedene Faktoren an, aber dank der  vielen möglichen vorgefertigten Teile kann die Bauzeit erheblich verkürzt werden. Je nach Bauart, Größe und Aufwand können Sie bereits nach einigen Wochen oder Monaten einziehen.

Wie lange hält ein Fachwerkhaus?

Durch die verwendeten stabilen Hölzer und die typische Bauweise werden die Fachwerkhäuser besonders langlebig. So kann auch ein Fachwerkhaus ein Haus für mehrere Generationen sein und einige Jahrhunderte halten. Wichtig ist aber, dass Sie Ihr Haus gut pflegen und auf den Zustand des Holzes achten. Dann können Sie und Ihre Familie lange viel Freude an Ihrem ganz besonderen Fachwerkhaus haben. Viele Holzhäuser werden oft auch als Bauten für die Ewigkeit bezeichnet, auch Fachwerkhäuser können sich bei guter Pflege hier einreihen.

Wie können Sie den für Sie passenden Anbieter finden?

Es gab Zeiten, da gab es kaum Anbieter für Fachwerkhäuser. Über Jahrhunderte beliebt und bewährt, gab es auch eine Zeit, in der es kaum Nachfragen nach dem Haustyp gab. Doch die Zeiten haben sich geändert. Das Fachwerkhaus hat in den letzten Jahren eine Art eigene Renaissance erlebt. Und genau das haben sich viele Hausanbieter und Firmen zu Nutze gemacht. Und so gibt es immer mehr Anbieter für Fachwerkhäuser.

Welcher aber ist der für Sie richtige Anbieter? Wichtig ist, dass Sie sich informieren und einzelne Angebote vergleichen. Nutzen Sie das Internet, befragen Sie andere Bauherren, suchen Sie nach Möglichkeit das persönliche Gespräch mit den einzelnen Firmen. Erfahrungsberichte, Homepages und Foren können eine gute Hilfestellung sein. Aber auch Ihr eigener erster Eindruck, egal ob am Telefon oder vor Ort kann Ihnen helfen den passenden Anbieter zu finden. Verlassen Sie sich hier auf die gesammelten Daten und Fakten, aber auch auf Ihr Gefühl. Denn auch die Chemie muss stimmen.

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Fazit

Indem Sie sich für den Bau eines Fachwerkhauses entscheiden, entscheiden Sie sich für ein ganz besonderes Haus voller Charme und Tradition. Ein Haus mit vielen Vorteilen und Möglichkeiten, ein Haus, bei dem Sie Tradition und Moderne durchaus kombinieren können. Und ein Haus, welches nicht viel mehr kosten muss als andere Haustypen. Ein Haus voller Romantik, Flair und Wohlfühlgefühl, stabil und langlebig, natürlich und einfach nur schön.

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