Die Kosten für ein Haus setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Sie können beeinflusst werden. So ist es möglich, ein kleineres Grundstück oder eine weniger attraktive Lage zu wählen, wenn Kosten gespart werden sollen. Aber auch Eigenleistung, etwa beim Innenausbau, kann bei der Reduzierung der Kosten helfen. Die grundlegende Entscheidung ist zunächst, ob Sie ein Fertighaus kaufen oder neu bauen wollen. Wie betrachten nachfolgend den Neubau. Die Kosten für den Bau eines Hauses im Einzelnen:
Grundstück
Bereits zu Beginn der Bauplanung wird ein Grundstück gesucht. Wenn dieses bereits vorhanden ist, wirkt sich dies auf die Gesamtkosten günstig aus. So ist es möglich, ein Grundstück, das sich im Eigentum des Bauherren befindet, als Eigenkapital zu werten.
Die Kosten für das Grundstück berechnen sich nach Quadratmetern. Der Preis pro Quadratmeter liegt bei günstigen Grundstücken im zweistelligen Bereich. In bester Innenstadtlage können vierstellige Preise für einen Quadratmeter verlangt werden. Die Preise variieren in den verschiedenen Regionen Deutschlands sehr stark. Ländliche Lagen sind deutlich günstiger als Grundstücke in Städten oder in den Randlagen der Ballungsgebiete.
Baukosten
Die Baukosten umfassen das Ausheben des Kellers oder die Installation der Bodenplatte sowie die Errichtung des Hauses. Hier wird die schlüsselfertige Errichtung des Hauses zugrunde gelegt. Dies bedeutet, dass Sie nach der Fertigstellung des Hauses einziehen können. Sämtliche Arbeiten, die den Innenausbau umfassen, sind bereits erledigt.
Die Höhe der Baukosten kann von Ihnen in einem erheblichen Maße beeinflusst werden. Sie richten sich unter anderem nach folgenden Faktoren:
- Größe des Hauses in Quadratmetern
- Bodenplatte oder Errichtung eines Kellers
- schlüsselfertige Übernahme oder Eigenleistung
- Ausstattung der Innenräume, Fenster und Türen
- Gestaltung der Fassade
- Wahl der Heizungsanlage
- Ausbau des Dachgeschosses
In vielen Bereichen können Sie sparen, wenn Sie sich für eine einfachere Ausstattung entscheiden. Wichtig ist jedoch, dass Sie in Bezug auf die Ersparnis auch in die Zukunft denken. So ist die Investition in eine zukunftssichere Heizungsanlage mitunter wichtiger als ein Keller, der hohe zusätzliche Kosten verursacht.
Baunebenkosten
Viele Bauherren vernachlässigen bei ihrer Planung die Baunebenkosten. Dabei machen diese oftmals einen wesentlichen Anteil der Gesamtkosten aus. Experten schätzen, dass sich die Finanzierungssumme durch die Baunebenkosten um bis zu 15 Prozent erhöhen kann. Wenn Sie eine Finanzierung beantragen oder Eigenkapital einsetzen möchten, sollten Sie diese Kosten zwingend in Ihre Berechnung einarbeiten. Nur dann stellen Sie sicher, dass die Finanzierung nicht zu knapp kalkuliert wird.
Zu den Baunebenkosten gehören:
- Gebühren für die Beauftragung eines Maklers, etwa für die Grundstückssuche
- Notarkosten
- Grunderwerbsteuer
- Kosten für die Eintragung ins Grundbuch
Einige dieser Kosten fallen nicht sofort an. Dennoch sollten sie einkalkuliert werden, um die Finanzierung auf eine solide Grundlage zu stellen.
Finanzierungskosten
Die meisten Bauherren sind beim Kauf eines Hauses auf eine Finanzierung angewiesen. Von Vorteil ist es, wenn das Projekt nicht vollfinanziert wird. Viele Banken gewähren eine Finanzierung nur, wenn ein gewisser Anteil an Eigenkapital oder Eigenleistung eingebracht wird. Idealerweise beträgt dieser Anteil 25 Prozent der Gesamtkosten. Die Finanzierungskosten können durch den Anteil an Eigenkapital deutlich gesenkt werden.
Die Finanzierung eines Bauprojektes erfolgt durch die Aufnahme eines Immobilienkredites. Dieser wird zu einem bestimmten Zinssatz ausgeschrieben. Beim Abschluss der Finanzierung wird eine Tilgung vereinbart. Da die Zinsen in den ersten Jahren durch die Aufnahme einer hohen Finanzierungssumme recht hoch sind, beträgt die Tilgung in vielen Finanzierungsmodellen ein Prozent. Aus der Tilgung und den Zinszahlungen ergibt sich die monatliche Rate. Es ist wichtig, dass Sie die Kosten für die Finanzierung in Ihre Rate einberechnen. So planen Sie realistisch und werden nicht von Zinsforderungen überrascht, die Sie vorab nicht eingeplant hatten.
Außenanlagen
Viele Bauherren kalkulieren die Kosten für die Außenanlagen nicht mit ein. Es besteht die Annahme, dass die Außenanlagen später noch fertiggestellt werden können. Oftmals sollen Vorgarten, Terrasse und Garten in Eigenleistung errichtet werden. In der Praxis gestaltet sich dies jedoch als schwierig. Für eine Neuanlage von Garten und Vorgarten sind häufig Kenntnisse erforderlich, die der Bauherr in diesem Maße nicht hat.
Auch hängt mit der Gestaltung der Außenanlagen ein hoher Zeitfaktor zusammen. Und nicht zuletzt muss für die Bepflanzungen und die Wege Geld vorhanden sein. Das Projekt wird häufig nach hinten verschoben und die Außenanlagen werden einfach nicht fertig. Aus diesen Gründen ist es empfehlenswert, wenn Sie die Kosten für die Außenanlagen von Anfang an in Ihren Finanzierungsplan aufnehmen. Die Kosten sind von der Größe des Gartens, aber auch von Ihren individuellen Vorstellungen abhängig. In der Regel sollten Sie einen niedrigen fünfstelligen Betrag einkalkulieren.
Sonstige Kosten
Die sonstigen Kosten können beispielsweise eine Erschließung des Grundstücks oder Kosten für Genehmigungen, etwa für einen Carport oder eine Garage, beinhalten. Auch größere Gartenhäuser oder Anbauten wie ein Wintergarten bedürfen einer Genehmigung, die extra erteilt werden muss. Mitunter fallen während der Bauphase Kosten an, mit denen Sie nicht gerechnet haben. Es ist empfehlenswert, einen Puffer in die Finanzierung einzubauen, um derartige Kosten aufzufangen.