Die DIN 4102 gibt vor, welche baulichen Maßnahmen für einen ausreichenden Brandschutz in Eigenheimen erforderlich sind. Daher wird auch definiert, welche Baustoffe/Bauteile in den einzelnen Bereichen erlaubt sind und welche nicht. Doch optimaler Brandschutz geht auch darüber hinaus. Auch die Verhinderung von potenziellen Brandgefahren oder das Verhalten im Brandfall zählen dazu.
Die Details zur DIN 4102
Deutsche Norm für den Brandschutz in Gebäuden soll das Bandrisiko und die -folgen minimieren. Sie enthält allgemeine Anforderungen und Spezifikationen für die Klassifizierung von Baustoffen, Bauteilen und ganzen Baukonstruktionen nach ihrem Verhalten im Brandfall. Die Norm ist in vier Teile gegliedert:
- Teil 1 befasst sich mit nicht brennbaren Materialien,
- Teil 2 mit schwer entflammbaren Materialien,
- Teil 3 mit brennbaren Materialien und
- Teil 4 mit Prüfungen der Flammenausbreitung an der Oberfläche.
Teil 1
Teil 1 definiert die Kriterien für die Klassifizierung nicht brennbarer Materialien, einschließlich solcher aus Beton, Keramik, Glas oder Gipskarton. Das Material darf sich unter festgelegten Testbedingungen nicht entzünden, wenn es einer bestimmten Wärmebelastung ausgesetzt wird, oder es darf nach einer Stunde keine sichtbaren Brandspuren aufweisen der Exposition gegenüber einer bestimmten Wärmebelastung.
Teil 2
Hierin werden die Kriterien für die Klassifizierung schwer entflammbarer Materialien, einschließlich solcher aus Holz, Kunststoff oder Textilien, festgehalten. Das Material muss die Ausbreitung von Flammen einschränken, wenn es einer bestimmten Wärmequelle ausgesetzt wird, und/oder darf sich nicht entzünden, wenn es einer bestimmten Wärmebelastung ausgesetzt wird.
Teil 3
Teil 3 enthält Regeln für die Prüfung brennbarer Baustoffe wie Holz und bestimmte Kunststoffe. Dieser Teil beschreibt auch die Anforderungen für die Klassifizierung dieser Materialien im Hinblick auf ihre Entflammbarkeit und ihr Brandgefährdungspotenzial.
Teil 4
Teil 4 schließlich beschreibt Prüfverfahren zur Bestimmung der Flammenausbreitungseigenschaften von Wandpaneelen und anderen Bauteilen, indem gemessen wird, wie schnell sich Flammen über ihre Oberflächen ausbreiten, wenn sie eine Zündquelle bei einer bestimmten Temperatur aufweisen.
Der Einbau von Brandschutztüren ist erforderlich, wenn …
In jedem Haus gibt es Bereiche, die vor Rauch, Gasen und/oder Feuer besonders geschützt werden müssen. Hierzu zählen beispielsweise Treppenhäuser oder lange Flure. Ist das Einfamilienhaus direkt mit einer Garage verbunden, müssen auch hier Brandschutztüren innen integriert werden, um die Bauabnahme zu erhalten.
Die Türen bestehen häufig aus Stahl oder anderen feuerbeständigen Materialien und verfügen über selbstschließende Mechanismen, die sich automatisch schließen, wenn sie durch Hitze oder Rauch ausgelöst werden. Außerdem sind sie in der Regel mit intumeszierenden Streifen ausgestattet, die sich bei Wärmeeinwirkung ausdehnen und alle Lücken um den Türrahmen herum abdichten.
Gemeinsam mit anderen Brandschutzmaßnahmen, wie beispielsweise Sprinkleranlagen und Rauchmeldern, bilden die Türen ein gesamtheitliches Brandschutzkonzept, was die Bewohner vor den Folgen von Feuer bestmöglich schützen soll. Rauchmelder sollten auf jeder Etage eines Hauses installiert und mindestens einmal im Monat auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Feuerlöscher sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil jedes Brandschutzplans. Sie sollten im ganzen Haus an leicht zugänglichen Stellen platziert werden, um im Brandfall schnell reagieren zu können.
Damit die Brandschutztür einen optimalen Schutz bietet, ist die richtige Typenauswahl erforderlich. Generell gibt es dafür verschiedene Klassifizierungen, die unter dem Begriff der Feuerwiderstandsklassen zwischen T30 und T180 zu finden sind.
Die Klasse T30 ist die niedrigste Feuerwiderstandsklasse, was bedeutet, dass sie nur Feuer bis zu 30 Minuten lang aushalten, bevor es zu versagen beginnt. Diese Klasse wird in der Regel in Situationen verwendet, in denen ein geringes Brandrisiko besteht, z. B. in Wohnungen oder Büros, und erfordert in der Regel keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen.
T60 kann einem Feuer bis zu 60 Minuten standhalten und wird normalerweise in Schulen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen eingesetzt, wo eine etwas höhere Feuerbeständigkeit erforderlich ist. Auch hier werden meist keine weiteren Schutzmaßnahmen erforderlich.
Türen der Klasse T90 können einem Feuer bis zu 90 Minuten standhalten und werden in der Regel in Industriegebäuden oder größeren öffentlichen Räumen verwendet, in denen ein höherer Feuerwiderstand erforderlich ist. Zusätzliche Maßnahmen wie Sprinkleranlagen können erforderlich sein.
Die Klasse T120 kann einem Feuer bis zu 120 Minuten standhalten und wird in der Regel in Hochrisikobereichen wie Flughäfen, Kernkraftwerken und anderen kritischen Infrastrukturen eingesetzt, wo ein noch höheres Maß an Feuerbeständigkeit erforderlich ist. Weitere Maßnahmen, beispielsweise Sprinkleranlagen und feuerfeste Materialien, können in einigen Bereichen ebenfalls notwendig werden; sind laut Brandschutzexperten jedoch gerade in Bereichen mit kritischer Infrastruktur immer empfehlenswert.
Brandschutztüren mit der Klassifizierung T180 können einem Feuer bis zu 180 Minuten standhalten und werden vorwiegend in Bereichen mit einem höchsten Anspruch an Feuerbeständigkeit (unter anderem bestimmte Militäreinrichtungen) eingesetzt. Weitere Schutzmaßnahmen durch Sprinkler und Co. sind auch hier gängig und häufig sogar erforderlich.
Brandschutz im Eigenheim: Es geht schon bei der Haushaltsgeräteauswahl los
Der Brandschutz im Haushalt beginnt bereits mit der Verhinderung von Brandgefahren. Alltägliche Haushaltsgegenstände wie Kerzen, Zigaretten und brennbare Flüssigkeiten sollten in ausreichender Entfernung von Wärme- oder Flammenquellen aufbewahrt werden. Auch die regelmäßige Überprüfung elektrischer Leitungen ist empfehlenswert, um möglichst frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Kochgeräte sollten immer überwacht werden, wenn sie in Betrieb sind, und nie unbeaufsichtigt gelassen werden.
Häufig unterschätzt, doch mindestens genauso wichtig wie der Einbau einer passgenauen Brandschutztür: die Erstellung eines Flugplans. Er zeigt, wie das Eigenheim im Brandfall schnellstmöglich evakuiert werden kann und welche kontrollierten weiteren Maßnahmen (beispielsweise die Alarmierung der Feuerwehr) erforderlich sind.
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