Ein Teich bringt Abwechslung in den Garten und bietet den unterschiedlichsten Tieren eine Lebensgrundlage. Schön bepflanzt ist er eine Oase der Ruhe, die an lauen Sommerabenden und an sonnigen Wochenenden zum Entspannen einlädt. Wer seinen Traum vom Gartenteich verwirklichen möchte, sollte sich bei größeren Projekten allerdings zuvor von einem Landschaftsgärtner beraten lassen. Denn das Anlegen der Wasserstelle mit vorgefertigten Bauelementen oder mit speziellen Folien erfordert ein gewisses handwerkliches Geschick. Vor dem ersten Spatenstich sollte außerdem eine gute Planung stehen, damit man anschließend problemlos zum gewünschten Ergebnis kommt.
Wer die Tiere, die vom Gewässer im Garten angelockt werden, gern beobachten möchte, legt seinen Teich am besten in der Nähe der Terrasse, eines Sitzplatzes oder der Wohnzimmerfenster an. Bei der Standortwahl sollten aber auch die Lichtverhältnisse berücksichtigt werden: Die richtige Mischung aus Sonne und Schatten bietet einerseits den Wasserpflanzen genügend Licht, verhindert aber andererseits, dass sich das Wasser zu stark erwärmt und so übermäßiges Algenwachstum gefördert wird. Ein Richtwert: Etwa fünf Sonnenstunden pro Sommertag sind ideal. Empfehlenswert ist es, wenn während der Mittagshitze Bäume oder Gebäude den Teich beschatten.
Die Form des Teiches sollte zum Stil des Gartens passen. In sehr formal gestalteten Anlagen kommen geometrische Beckenformen gut zur Geltung. Wenn rund ums Haus jedoch natürliche Formen vorherrschen, sollte auch das Gewässer eine solche besitzen. Zu beachten ist: Je nach Größe und Wassertiefe ist eventuell für die Anlage eines Gartenteiches eine Baugenehmigung erforderlich. Die Bestimmungen sind je nach Bundesland unterschiedlich. Der Landschaftsgärtner kennt die entsprechenden Vorschriften und weiß, wo und welche Anträge gestellt werden müssen.
Ökologisch sinnvoll ist es, Teichanlagen durch Dachablaufwasser zu speisen, das beim Einlaufen in einer Schilfuferzone vorgeklärt wird. Ein Überlauf sollte dem Haus abgewandt über einer im Boden eingegrabenen Schotter- und Kiesschüttung erfolgen. Im Prinzip lassen sich die meisten Gartenteiche auch ohne viel Technik im biologischen Gleichgewicht halten: Wasserpumpen und Filter werden also nicht zwangsläufig benötigt. Sobald man aber Fische einsetzt, erhöht sich durch deren Ausscheidungen und die zu Boden fallenden Futterreste unweigerlich die Stickstoff- und Phosphatkonzentration im Teich. Die Folge: Im Sommer kann dies schnell zu Algenblüte und Sauerstoffmangel im Wasser führen. Daher sollte im Zweifelsfall besser gleich ein Filtersystem eingebaut werden.
Wasser-, Sumpf- und Uferzone
Richtig angelegt, kann sich ein Gartenteich zu einem Biotop entwickeln, das alle typischen Lebensbereiche, die zu einem Gewässer gehören, umfasst. Drei Zonen werden hier unterschieden: die Wasserzone, die Sumpfzone und die Uferzone. Jede dieser Zonen weist eine eigene, typische Pflanzengesellschaft auf, die an die jeweils zur Verfügung stehende Wassertiefe angepasst ist.
Zu den schönsten und auffälligsten Gewächsen für einen Teich gehören die Seerosen (Nymphaea). Mit ihren prachtvollen, je nach Art und Sorte im Zeitraum von Mai bis Oktober erscheinenden Blüten und den großen, auf der Wasseroberfläche schwimmenden Blättern sind sie ein besonderes Schmuckstück für den Wassergarten. Seerosenblüten sind nachts geschlossen und öffnen sich morgens bei gutem Wetter. Das Sortiment im Handel ist vielfältig und umfasst Seerosen für kleine, flache Wasserbecken und andere, die sich für größere Teiche eignen. Die Palette der Blütenfarben reicht von Schneeweiß über Gelb und Rosa bis hin zu Purpurrot.
Den Übergangsbereich von der Wasserfläche zum festen Boden bildet die Sumpfzone. Für diesen Teil des Wassergartens empfehlen Landschaftsgärtner beispielsweise Zwerg-Binsen (Juncus ensifolius), Bachbunge (Veronica beccabunga) und zahlreiche Blütenpflanzen wie Sumpfschwertlilien (Iris) und Sumpfdotterblumen (Caltha palustris). Auf die Sumpfzone folgt ein Bereich, der keinen direkten Kontakt zum Wasser mehr hat, aber zumeist noch relativ feucht ist oder gelegentlich sogar überschwemmt wird. Für diese feuchte Randzone, die auch als Uferzone bezeichnet wird, eignen sich Pflanzen, die ein recht hohes Wasserbedürfnis haben, aber auch gelegentliche Trockenphasen überstehen. Dazu gehören z.B. Wollgras (Eriophorum), Wasserdost (Eupatorium) und Blut-Weiderich (Lythrum salicaria).
Gehölze in unmittelbarer Teichnähe sind zwar sehr schön anzuschauen, sollten aber mit Bedacht ausgewählt werden. Vor allem Bäume mit flach wachsendem Wurzelwerk (z.B. Magnolien oder Birken) sowie Bambus können der Teichfolie gefährlich werden. Die spitzen Bambus-Rhizome durchstoßen selbst die dickste Folie ohne weiteres. Außerdem sollte man darauf achten, dass nicht zu viel Laub und andere Pflanzenteile in den Teich fallen können. Dieser beträchtliche Nährstoffeintrag beschleunigt das Algenwachstum und tut dem biologischen Gleichgewicht eines künstlich angelegten Teiches nicht gut.
Genau wie jeder andere Teil eines Gartens muss natürlich auch ein Gartenteich regelmäßig gepflegt werden. Durch gute Planung bei der Anlage der Wasserlandschaft lässt sich diese Arbeit jedoch auf ein Minimum beschränken. So bleibt viel Zeit, im Sommer am Ufer seines Gartenteiches zu relaxen und dabei den Libellen beim Fliegen, den Vögeln beim Baden und den Fröschen beim Hüpfen zuzuschauen.
BGL
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