Bäder 2014: Auf die besondere Note kommt es an / VDS: Designs sind weich und leicht geschwungen / Moderne Konzepte und natürliche Ausstrahlung / Spezielle Produkte für Best Ager – und nicht nur für sie / Von reinem Weiß bis erfrischendem Erdbeereisrosa / Sessel, Stehlampen, Beistelltische und Bilder gegen Uniformität
Bonn – (vds) Das Badezimmer hat an Stellenwert gewonnen. Daher ist ein Ereignis wie die ISH, der weltgrößte Showroom für die Sanitärtrends von morgen, ein wichtiger Indikator dafür, wie man künftig badet und duscht. Ein Streifzug durch die Messehallen in Frankfurt am Main zeigt: Der privateste Bereich im privaten Rückzugsgebiet gibt sich zunehmend wohnlich und individuell und weist dabei sogar autobiografische Züge auf.
Nach Beobachtungen der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) sind die Designs weich und leicht geschwungen, die Farben soft. Selbst das Wasser fließt sanft und ansprechend verpackt in klangvollen Namen wie Amba. Luxus präsentiert sich in eleganter, zurückhaltender Form und häufig anhand technischer Finessen. Die Möbel geben sich schlicht, barocke Anlehnungen findet man kaum. Schränke muten noch filigraner an, als sie es ohnehin schon waren. Ganze Waschplätze lösen sich in viele kleine Einheiten auf und möchten als ConceptWall am liebsten gleich mit der Wand verschmelzen.
Generell ist alles, was groß herauskommt, schön schlank verarbeitet und weit entfernt von Protz. Das gilt ebenfalls für die zahlreichen modularen Konzepte, die sich am Platzangebot orientieren und dazu größtmögliche Flexibilität bieten. Der Wunsch nach der ganz besonderen Note hinterlässt überall Spuren, sogar an der WC-Betätigung. Modelle, die sich bedeutungsvoll Sigma50 nennen und diamantgeschliffene Kanten haben, scheinen randlos vor der Wand zu schweben.
Pure Formen – von Wetterphänomenen inspiriert
Hier und da deutet sich eine Rückkehr zum Minimalismus an. Die Arrangements wirken elegant, lässig, feminin und chic. Die Konzentration auf die pure Form und der Verzicht auf üppiges Dekor prägen diese Tendenz. Spannung erzeugen attraktive Proportionen und Funktionen, die dem modernen, zeitlosen Look solch eines it!-, Happy D- oder Royal 60-Bades einen Überraschungseffekt geben, erklärt der Bonner Dachverband weiter. Das liegt auch daran, dass die neuen Bäder äußerst smart sind. So prasselt aus der Kopfbrause im XXL-Format längst nicht nur ein schöner Schauer, sondern verschiedene Regenarten, Nebel, Licht und Düfte ergänzen sich zu komplexen, von Wetterphänomenen und Stimmungen der Natur inspirierten Choreografien.
Zu solch einem Regenpaneel namens Sensory Sky passt es gut und gerne, das Badezimmer räumlich in die unmittelbare Nachbarschaft des Gartens zu bauen. Raumhohe Fenster, ein direkter Zugang zur Terrasse und das breite Angebot an Outdoor-Whirlwannen geben dem Drängen der Städter ins Grüne nach. Die Best Ager unter ihnen – aber nicht nur sie – dürfen sich auf mehr Bequemlichkeit freuen. Je größer der Anteil ihrer Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung wird, desto mehr erobern Produkte den Markt, die mit Komfort und Sicherheit locken. Die Palette reicht vom Dusch-WC, das dort mit Wasser reinigt, wo früher ausschließlich Papier zum Einsatz kam, über berührungslos funktionierende Armaturen bis hin zu bodenebenen Duschflächen.
Reines Weiß – gepaart mit erfrischenden Pastellnuancen
Die große Weißheit, die sich die Textilwirtschaft zu Jahresbeginn werbewirksam auf die Fahnen schrieb, kleidet nicht nur sie. In reinem Weiß ziehen sich ebenfalls viele Badkollektionen an – und schauen längst nicht mehr so klinisch clean aus wie einst gescholten. Das liegt vor allem an ihrer Umgebung. Stehlampen, Sessel, Beistelltische, Bilder, Fotos und viele andere Dinge, die für einen persönlich Bedeutung haben, werden im Badezimmer immer wichtiger, weil sie die Individualität ihrer Nutzer ausdrücken und außerdem der schnellste und einfachste Weg sind, um aus der Uniformität auszubrechen.
Erfrischende Töne wie Pastellblau oder Minzgrün zählen ebenso zu den Farben der Stunde und haben zumindest an Möbelfronten Hochkonjunktur. In der Dekoration blinzelt es passend zum Frühling in Erdbeereisrosa. Alternativen sind tiefdunkles Bordeauxrot und goldenes Safrangelb, die gepaart mit Schwarz an der Wand sehr edel aussehen und sogenannten Colour-Blocking-Stil einziehen lassen. Überhaupt dürfen die Wände ruhig farbig sein, mittlere Braun- und helle Cremetöne bis hin zu grauen Nuancen gelten als wohnliche und neutrale Begleiter. Schließlich möchte man die Einrichtung eines Bades nicht ständig ändern. Gerade deshalb gehört Holz von jeher zu einem nachhaltigen Bad, und der aktuelle Trend, es nicht nur an den Fronten der Möbel, sondern auch als Verkleidung der Badewanne oder Belag am Fußboden einzusetzen, dürfte daher laut VDS noch lange andauern.
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